Milena Findeis: Wort-Gefangen – Weg-Gegangen
29. September 2009 13:24
Silbrignebel
wandert
der Morgen
über das Gestern hinweg
schwebt flüchtig
an ein Echo gewebt
der Wahrnehmung entlang
Dem Gehen
steht die Haftung
gegenüber
Weiter, viel weiter
schwimmt
das Loslassen
in das Offene
Der Sturm bläst
die Nacht hinweg,
nimmt den Sommer mit
Blätter fliegen
darunter Gedanken
die verbrannten
nie ausgelebten
Tanz mit
einem grauen Bleistift
einige Wörter lang
vermischt mit
Spuren roten Weins
Laß das Ich verwehen
und die beschriebenen Blätter
Weiss, unberührtes
Weiss aus dem
Himmel tief
inmitten aller Jahreszeiten
Erlöst in Leere
vom Sinn befreiter Unsinn
gestrichen die Fragen
vergessen die Sinne
Gerettet vom puren Weiss
in den Fallen der Schluchten
der zu Tagen gewendeten Nächten
Kurz der Schlaf
entblättert Wörter
verwirklicht
lippentot
augenfern
Kälte Heimat
ist
ein letzter Hafen
zufluchtslos
Durchlöchert
Kette der Fehler
von halbblinden Augen
gelistet
Ungeduldig
in allem
ein Nichts
manchmal
nächtens der geniale Traum
Begehre
den Himmel, fern
den Mond, schwach
die Sonne, nicht
Rosen erblühen sprachlos
Mut berauschte Nacht
Herz gelassen
los
zum Flug
zu dir
dem Mond
Herz
kehre nicht zurück
im MorgenGrau
Erde bleiche
Tag röte
Sonne atme
dem Mond
ins Herz